Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia)

FFH-Art 1037

Die Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia; vormals als Grüne Keiljungfer bezeichnet) ist durch den grünen Thorax und den schwarz-gelben Hinterleib eine gut zu erkennende Libellenart.
 

Grüne Keiljungfer (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, G. Engler)
Grüne Flussjungfer  © Archiv Naturschutz LfULG, G. Engler

Charakteristische Lebensräume der Art sind naturnahe Bäche und Flüsse mit sandig-kiesigem Substrat, mäßiger Fließgeschwindigkeit, geringer Wassertiefe und geringer Verschmutzung, die abschnittsweise durch Ufergehölze beschattet werden.
Reproduktionsräume sind vor allem die Mittelläufe der Gewässer. Die Larven vollziehen bis zum Schlüpfen der Imagines eine 3 bis 4 jährige Entwicklung vergraben im Substrat der Gewässersohle. Die Flugzeit der Imagines (geschlechtsreife Adultform von Insekten) erstreckt sich von Mai bis Oktober.

Die Grüne Flussjungfer weist in Sachsen an mehreren Fließgewässern stabile Vorkommen auf. Besiedelt werden sowohl kleinere Fließgewässer als auch große Flüsse vor allem in Mittel- und Ostsachsen. Dazu gehört insbesondere die Elbe mit Nachweisen im gesamten sächsischen Abschnitt. Weitere Siedlungsgewässer sind beispielsweise Neiße einschließlich Nebengewässer, Spree, Pulsnitz, Röder, Triebisch und andere.

Der Bestand der Grünen Flussjungfer ist in ganz Deutschland stark gefährdet; in Sachsen ist die Art nach der Roten Liste gefährdet.

Zum Rückgang haben unter anderem die Zerstörung der Fließgewässerhabitate durch wasserbauliche Maßnahmen (zum Beispiel Begradigung, Beräumung, Ausbau), Gewässerverschmutzung durch Schadstoffeintrag und Einleitung von Abwässern sowie der Eintrag von Nährstoffen und Feinsubstraten aus angrenzenden Ackerflächen (Schlammablagerung) beigetragen. Infolge von Verbesserungen der Lebensräume hat sich die ehemals in Sachsen vom Aussterben bedrohte Art deutlich ausgebreitet. Lediglich aus dem Vogtland fehlten bis Mitte der 2010er Jahre Nachweise. Mittlerweile gibt es aber auch dort Einzelfunde. In den Hochlagen des Erzgebirges ist die Art noch nicht nachgewiesen worden.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 62: Artenschutz, Auen und Moore

Heiner Blischke

Telefon: 03731 294-2201

E-Mail: Heiner.Blischke@smekul.sachsen.de

Publikationen

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