Hauptinhalt

FFH-Bericht 2001-2006

Mit dem FFH-Bericht 2001-2006 liegt erstmals ein umfassender Zustandsbericht zu FFH-Arten und -Lebensräumen in Sachsen vor. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft die Daten zusammengestellt und für den Freistaat den Zustand von FFH-Lebensräumen und Arten beschrieben und bewertet.

Die sächsischen Ergebnisse werden mit denen der anderen Bundesländer zu einem einheitlichen nationalen Bericht zusammengefasst und der EU-Kommission übergeben. Ausgehend von diesem ersten umfassenden sächsischen und deutschen Bericht lassen sich mit den Folgeberichten Veränderungen feststellen und Schutzbemühungen auf ihren Erfolg hin beurteilen.

Bewertung des Erhaltungszustands

Die Einschätzung des Erhaltungszustands erfolgt auf dem Bewertungsschema der EU-Kommission. Von den 47 in Sachsen nachgewiesenen LRT wurde bei 27 der Erhaltungszustand als günstig eingeschätzt, das entspricht 58 % der LRT (vgl. Abbildung). In einem unzureichenden Zustand befinden sich 11 LRT (23 %), und bei 6 LRT (13 %) wurde der Erhaltungszustand als schlecht bewertet. Zu 3 LRT ließ sich der Erhaltungszustand nicht ermitteln, da keine ausreichenden Informationen vorliegen.

Von den im Jahr 2006 in Sachsen bewerteten 131 FFH-Arten wurde bei 36 (27 %) der Erhaltungszustand als günstig bewertet. 65 Arten und somit 50 % befinden sich in einem unzureichenden und 9 Arten (7 %) in einem schlechten Erhaltungszustand. Bei 21 Arten (16 %) fehlen wichtige Informationen, so dass deren Erhaltungszustand nicht eingeschätzt werden konnte.

Prozentuale Verteilung der sächsischen FFH-Lebensraumtypen (LRT) und -Arten auf die EU-Bewertungsstufen (grün: günstig, gelb: unzureichend, rot: schlecht, grau: unbekannt)
Prozentuale Verteilung der sächsischen FFH-Lebensraumtypen (LRT) und -Arten auf die EU-Bewertungsstufen (grün: günstig, gelb: unzureichend, rot: schlecht, grau: unbekannt) 

Übersichten zur jeweiligen Bewertung des Erhaltungszustandes sowie Schätzungen zu Flächengrößen bei LRT und Vorkommensgrößen bei Arten finden sich in den folgenden Tabellen. Dort sind neben der Gesamtbewertung auch die Bewertungen zu den Einzelparametern aufgeführt.

Vergleich mit den deutschen Bewertungsergebnissen

Für das europäische Netz NATURA 2000 werden biogeographische Regionen unterschieden. Sachsen gehört wie der größte Teil Deutschlands zur kontinentalen Region.

Anhand der Bewertungstabellen wird deutlich, dass das Ergebnis für Sachsen in einer Reihe von Fällen nicht mit dem Wert für die kontinentale Region in Deutschland identisch ist. Bei bestimmten Lebensräumen und Arten ist die Situation der sächsischen Vorkommen schlechter als die Bundesbewertung (z. B. Kalk-Trockenrasen, Moorwälder und Hirschkäfer). In einigen Fällen ist die sächsische Bewertung deutlich besser als die Ergebnisse für die gesamte kontinentale Region (z. B. bei den Arten Östliche Moosjungfer, Froschkraut).

Verbreitungsangaben

Ein wichtiges Bewertungskriterium für den Erhaltungszustand im EU-Berichtsformat sind Verbreitungsangaben. Für die meisten FFH-Lebensraumtypen und -Arten ließen sich anhand der Daten Verbreitungs- und Vorkommenskarten erstellen. Aus den Vorkommenskarten (auf MTB-Rasterbasis) wurden bundeseinheitlich durch Generalisierung und Lückenschluss Verbreitungskarten erstellt. Diese bilden die großräumige Verbreitung der LRT und Arten ab. Die sächsischen Karten stehen auf den folgenden Seiten zum Download zur Verfügung:

Datengrundlage

Ende 2006 lagen den Berichten folgende Informationen zugrunde: Erfassungsergebnisse zu 148 Managementplänen, die landesweite selektive Biotopkartierung und verschiedene sächsische Arterfassungsprogramme. Die vorliegenden Erfassungsdaten wurden durch Expertenwissen ergänzt.

Teilweise ist der aktuelle FFH-Bericht aufgrund der Datenlage noch unvollständig und Trends sind meist noch nicht ermittelbar. Zu bestimmten Arten, wie etwa Käferarten, Flechten und einer Reihe von Moosarten, werden verlässlichere Bestandszahlen sowie Trendangaben erst in den kommenden Berichten möglich sein. Dies trifft ebenso auf die LRT zu.

Eine der Herausforderungen des nächsten FFH-Berichts 2007-2012 wird daher sein, solche Trendaussagen treffen und begründen zu können.

zurück zum Seitenanfang