Abbiss-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)

FFH-Art 1065

Der Abbiss-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), ein Verschiedenbiotopbewohner, besiedelt das Grünland magerer Standorte, neben feuchten Wiesen, Sümpfen und Niedermoorbereichen auch Halbtrockenrasen und magere Frischwiesen. In Sachsen kommt er ausschließlich in nährstoffarmem, blütenreichem Grünland feuchter Standorte mit Beständen des Gemeinen Teufelsabbiss vor (z. B. in Feuchtwiesen, Niedermooren und Sümpfen).

Abbiss-Scheckenfalter (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, U. Fischer)
Abbiss-Scheckenfalter (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, U. Fischer)

Als wichtigste Futterpflanzen der Raupen werden Teufelsabbiss (Succisa pratensis) auf feuchten und Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) auf trockenen Standorten angegeben.

Die Eiablage erfolgt auf der Blattunterseite der Nahrungspflanzen in Gelegen. Nachdem die Raupen geschlüpft sind leben sie in Gespinsten und überwintern in der Bodenvegetation (Larvenstadium 4). Von Mitte Mai bis Anfang Juli erstreckt sich die Flugzeit des Scheckenfalters, der relativ standortstreu ist und nur wenige Wochen lebt.

Euphydryas aurinia ist in Deutschland verbreitet und wurde in allen Bundesländern nachgewiesen. Der Verbreitungsschwerpunkt der in Sachsen seltenen Art befindet sich im Vogtland und dort insbesondere entlang der sächsisch-bayerischen Grenze.
Einzelnachweise sind auch aus dem Mittelerzgebirge, dem Erzgebirgsbecken und der Dübener Heide bekannt.

Nach der Roten Liste der Tagfalter Sachsens ist der Abbiss-Scheckenfalter vom Aussterben bedroht. Zahlreiche ehemalige Vorkommen im Tief- und Hügelland konnten in jüngster Zeit nicht mehr bestätigt werden oder sind erloschen.

Rückgangsursachen ergeben sich aus der Zerstörung der Lebensräume durch Entwässerung, Umwandlung in Acker- oder Intensivgrünland und Aufforstung sowie aus der Beeinträchtigung der Habitate durch Intensivierung der Nutzung (zum Beispiel Düngung, häufige Mahd). Insbesondere in Mittel- und Nordwestsachsen ist ein starker Bestandsrückgang der für den Abbiss-Scheckenfalter wichtigsten Futterpflanzen zu verzeichnen.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 62: Artenschutz, Auen und Moore

Dr. Susanne Uhlemann

Telefon: 03731 294-2212

E-Mail: Susanne.Uhlemann­@smekul.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de

Publikationen

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