Waldmeister-Buchenwälder

Lebensraumtyp 9130

Der Lebensraumtyp umfasst die mitteleuropäischen Buchenwälder auf kalkhaltigen und neutralen, aber basenreichen Böden vom Tiefland bis zur montanen Stufe. Dazu gehören der Waldmeister-Buchenwald (Galio odorati-Fagetum), der Waldgersten-Buchenwald (Hordelymo-Fagetum) und weitere Gesellschaften des Fagion sylvaticae.

Buchenwald (Foto: W. Böhnert, Archiv Naturschutz LfULG)
Buchenwald (Foto: W. Böhnert, Archiv Naturschutz LfULG)

Die mesophilen Buchenwälder finden sich in Sachsen vorwiegend auf Braunerden über Löß, Basalt und Diabas. Sie sind gekennzeichnet durch eine artenreiche, gut entwickelte Krautschicht mit zahlreichen Frühjahrsblühern und gutwüchsige Bestände. In höheren Lagen der Mittelgebirge sind sie mit Beimischungen von Fichte (Picea abies) und Tanne (Abies alba) als Bergmischwald (Tannen-Fichten-Buchenwald) ausgebildet.

Waldmeister-Buchenwälder sind in Sachsen standörtlich bedingt wesentlich seltener als die bodensauren Buchenwälder. Sie finden sich vorwiegend im Bergland (Ost- und Mittelerzgebirge, Sächsische Schweiz, Oberlausitzer Bergland, Zittauer Gebirge, Vogtland) und zerstreut im Lößhügelland, beispielsweise in den Naturräumen Östliche Oberlausitz, Mulde-Lößhügelland, Mittelsächsisches Lößhügelland, Nordsächsisches Platten- und Hügelland, Leipziger Land und Erzgebirgsbecken.

Mesophile Buchenwälder sind in Sachsen nach der Roten Liste gefährdet.

Zu den Hauptgefährdungsfaktoren gehören Umwandlung in Nadelholzforsten, kurze Umtriebszeiten, Aufforstung mit Monokulturen nach Kahlschlägen, einseitige Förderung einzelner Baumarten, Entnahme von Totholz, Bodenbearbeitung sowie Nähr- und Schadstoffeintrag, Zerschneidung (Verkehrstrassen), Wildschäden und intensive Freizeitnutzung (insbesondere in Naherholungsgebieten).

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