Wacholderheiden

Lebensraumtyp 5130

Für den LRT sind Wacholderbestände (Juniperus communis) charakteristisch, die in zwei verschiedenen Ausbildungen auftreten können: auf beweideten oder inzwischen brachgefallenen Halbtrockenrasen und trockenen Magerrasen auf Kalk bzw. auf verbuschten Zwergstrauchheiden.

Der LRT ist durch das Vorkommen von dichten bis lockeren Wacholdergebüschen geprägt. Einzelbüsche, lückige oder nur mit wenigen Exemplaren bestandene Flächen werden nicht zum LRT gezählt.

Wacholderheide bei Sprey (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, C. Hettwer)
Wacholderheide bei Sprey (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, C. Hettwer)

Neben dem namensgebenden Wacholder sind in den sächsischen Beständen u. a. Besenheide (Calluna vulgaris), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Borstgras (Nardus stricta) und Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) kennzeichnende Pflanzenarten für den LRT. Entsprechend der jeweiligen Ausprägung kommen in der Krautschicht zusätzlich Arten der LRT 2310 (Binnendünen mit Sandheiden), 4030 (Trockene Heiden), 6210 (Kalk-Trockenrasen) oder 6230 (Artenreiche Borstgrasrasen) vor.

Wacholderheiden entstehen in der Regel dort, wo Calluna-Heiden oder Halbtrockenrasen nicht mehr ausreichend bewirtschaftet werden und sich der Wacholder (als kaum verbissenes Gehölz) stark ausbreiten kann. Da historische Nutzungsformen wie beispielsweise das Plaggen oder die Streunutzung der Heiden kaum noch angewendet werden, sind gezielte Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Heiden notwendig (v. a. Schafbeweidung).

In Sachsen konnte der LRT bislang nur noch auf einem Standort in der Muskauer Heide nachgewiesen werden. Das Vorkommen entspricht dabei der Ausbildung als Zwergstrauchheide auf trocken bis frischen Sandböden.

Wacholderweiden unterliegen aufgrund ihrer Seltenheit dem besonderen Schutz nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz.

Gefährdungen ergeben sich vorrangig aus der Verbuschung der Flächen durch mangelnde Bewirtschaftung und damit dem Verlust der LRT-typischen Begleitarten, jedoch auch aus Eutrophierung, Verdrängung der Begleitarten durch Einwanderung von Neophyten (z.B. Prunus serotina) bzw. Ausbreitung invasiver Arten wie Robinia pseudoacacia.

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