Trockene Heiden

Lebensraumtyp 4030

Zu den trockenen europäischen Heiden gehören die von Zwergsträuchern beherrschten, weitgehend baumfreien Flächen auf frischen bis trockenen, nährstoffarmen und mehr oder weniger sauren Standorten. Sie umfassen die Sandheiden (auf trockenen Sandböden des Tieflandes), die Bergheiden auf Silikatstandorten des Berg- und Hügellandes und die Felsbandheiden (im Bereich offener Felsbildungen).
Heidelandschaft; Truppenübungsplatz Oberlausitz (Foto: C. Hettwer, Archiv Naturschutz LfULG)
Heidelandschaft; Truppenübungsplatz Oberlausitz (Foto: C. Hettwer, Archiv Naturschutz LfULG)

Vegetationskundlich werden sie dem Verband Genistion pilosae (subatlantische Ginsterheiden) zugeordnet. Bestimmende Arten sind vor allem die Zwergsträucher Calluna vulgaris (Heidekraut), Vaccinium myrtillus (Heidelbeere), V. vitis-idaea (Preiselbeere), Genista pilosa (Haar-Ginster) und G. gemanica (Deutscher Ginster).
Der Lebensraumtyp kommt häufig vergesellschaftet mit Sandmagerrasen, Borstgrasrasen, Bergwiesen und den entsprechenden Waldtypen vor. Vergleichbare Bestände auf Binnendünen gehören zum Lebensraumtyp 2310.

Trockene europäische Heiden sind, neben kleinflächigen natürlichen Vorkommen (zum Beispiel im Bereich von Felsbildungen, Blockhalden und Mooren), vorwiegend anthropogen bedingte Ersatzgesellschaften von bodensauren Wäldern, die durch Beweidung, Plaggen oder andere menschliche Nutzungen (beispielweise auf militärischen Übungsflächen) entstanden sind.

Verbreitungsschwerpunkte in Sachsen sind daher das Tief- und Bergland. Während sich im Bergland (Vogtland, Erzgebirge, Sächsische Schweiz) meist kleinflächig ausgebildete Berg- und Felsbandheiden finden, kommen im Sächsisch-Niederlausitzer Heideland großflächige Sandheiden namentlich auf (ehemaligen) Truppenübungsplätzen vor (zum Beispiel Gohrischheide, Königsbrücker Heide, Muskauer Heide).

Zwergstrauchheiden gehören zu den besonders geschützten Biotopen nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz und sind nach der Roten Liste der Biotoptypen gefährdet (Felsbandheide) oder stark gefährdet (Sandheide, Bergheide).

Gefährdungen ergeben sich vor allem aus Nährstoffeintrag, Auflassen der Nutzung und Voranschreiten der Sukzession, Aufforstung und intensive Erholungsnutzung.

Lebensraumtyp 4030

Heidelaufkäfer (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, H. Rank)
Fotografie: Heidekraut
Heidekraut (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, D. Synatzschke)
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