Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder

Lebensraumtyp 9160

Der Lebensraumtyp umfasst die subatlantischen und mitteleuropäischen Stieleichen-Hainbuchenwälder auf zeitweilig oder dauerhaft feuchten Böden mit hohem Grundwasserstand (Stellario-Carpinetum). Eingeschlossen sind primär für die Buche ungeeignete (zeitweilig vernässte) Standorte und sekundäre Ersatzgesellschaften, die aus historischer Nutzung (Niederwald, Mittelwald) hervorgegangen sind.

Feuchte Ausbildung des Eichen-Hainbuchen-Waldes (Foto: S. Slobodda, Archiv Naturschutz LfULG)
Feuchte Ausbildung des Eichen-Hainbuchen-Waldes (Foto: S. Slobodda, Archiv Naturschutz LfULG)

Bestandesprägende Baumarten sind Stieleiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus) mit Beimischung von Winterlinde (Tilia cordata), Esche (Fraxinus excelsior) und meist gut entwickelter Kraut- und Strauchschicht.

Die Stieleichen-Hainbuchenwälder kommen in Sachsen zerstreut vor. Sie finden sich in grund- oder stauwasserbeeinflussten Niederungen und Talauen des Tief- und Hügellandes. Im Bereich der Talniederungen sind sie nicht leicht von Hartholzauwäldern zu unterscheiden, die sich bei Ausbleiben von Überflutungen in Richtung feuchter Eichen-Hainbuchenwälder entwickeln können.

Die Wälder des Lebensraumtyps sind nach der sächsischen Roten Liste gefährdet. Zu den Hauptgefährdungsfaktorten gehören intensive forstwirtschaftliche Nutzung, Umwandlung in Nadelholzforsten, Entnahme von Alt- und Totholz, Förderung einzelner Baumarten, Entwässerung beziehungsweise Grundwasserabsenkung, Nähr- und Schadstoffeintrag, Zerschneidung und Wildschäden.

Mehr oder weniger nasse Ausprägungen der Eichen-Hainbuchenwälder, die zu den Sumpfwäldern gerechnet werden, sind nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

Lebensraumtyp 9160

Echte Sternmiere (Foto: A. Ihl)
Echte Sternmiere (Archiv Naturschutz LfULG, L. Georgi)
zurück zum Seitenanfang