Hainsimsen-Buchenwälder

Lebensraumtyp 9110

Der Lebensraumtyp umfasst die bodensauren, meist krautarmen Buchenwälder von der planar-kollinen Stufe (mit Quercus petraea, Q. robur) bis zur montanen Stufe (Tannen-Fichten-Buchenwald).
Eingeschlossen sind die Hainsimsen-Buchenwälder des Luzulo-Fagion (Luzulo-Fagetum, Deschampsio-flexuosa-Fagetum sylvaticae) sowie buchenreiche Ausbildungen des Fago-Quercetum (Betulo-Quercetum) und montane Fichten-Tannen-Buchenwälder (zum Teil Calamagrostis villosae-Fagetum).

Rotbuchen-Altholz (Foto: U. Zöphel, Archiv Naturschutz LfULG)
Rotbuchen-Altholz (Foto: U. Zöphel, Archiv Naturschutz LfULG)

Die Standorte sind frisch bis mäßig trocken; in der Bodenvegetation dominieren acidophile Arten (Luzula luzuloides, Deschampsia flexuosa, Vaccinium myrtillus und andere).

Hainsimsen-Buchenwälder sind in Sachsen weit verbreitet und in allen Naturregionen anzutreffen. Verbreitungsschwerpunkt ist das Bergland, insbesondere die Naturräume Erzgebirge, Sächsische Schweiz, Oberlausitzer Bergland und Zittauer Gebirge. Beachtliche Bestände im Tief- und Hügelland finden sich beispielsweise in den Naturräumen Düben-Dahlener Heide, Westlausitzer Hügel- und Bergland, Östliche Oberlausitz, Erzgebirgsbecken, Mulde-Lößhügelland und Nordsächsisches Platten- und Hügelland.

Die bodensauren Buchenwälder sind nach der Roten Liste in Sachsen gefährdet (im Bergland stark gefährdet). Zu den Hauptgefährdungsfaktoren gehören Umwandlung in Nadelholzforsten, kurze Umtriebszeiten, Aufforstung mit Monokulturen nach Kahlschlägen, einseitige Förderung einzelner Baumarten, Entnahme von Totholz, Bodenbearbeitung sowie Nähr- und Schadstoffeintrag, Zerschneidung (Verkehrstrassen), Wildschäden und intensive Freizeitnutzung (insbesondere in Naherholungsgebieten).

Lebensraumtyp 9110

Schmalblättrige Hainsimse (Foto: O. Leillinger, Archiv LfUG)
Schmalblättrige Hainsimse (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, O. Leillinger)
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