Feuchte Heiden

Lebensraumtyp 4010

Der Lebensraumtyp umfasst die von Erica tetralix (Glockenheide) bestimmten Zwergstrauchheiden auf feuchten, nährstoffarmen, anmoorigen Böden.

Diese werden vegetationskundlich dem Verband Ericion tetralix (Glockenheide-Feuchtheiden) zugeordnet. Zu den weiteren charakteristischen Arten gehören beispielsweise Juncus squarrosus (Sparrige Binse), Drosera rotundifolia (Rundblättriger Sonnentau), Eriophorum vaginatum (Scheiden-Wollgras), Eriophorum angustifolium (Schmalblättriges Wollgras), Vaccinium uliginosum (Rauschbeere), Vaccinium oxycoccus (Moosbeere), Molinia caerulea (Pfeifengras) und verschiedene Torfmoose (Sphagnum spp.).
Glockenheide-Gesellschaft im Verlandungsbereich eines Heideteiches (Foto: W. Böhnert, Archiv Naturschutz LfULG)
Glockenheide-Gesellschaft im Verlandungsbereich eines Heideteiches (Foto: W. Böhnert, Archiv Naturschutz LfULG)

Die Feuchtheiden haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im atlantisch geprägten Westeuropa, in Deutschland vornehmlich im nordwestdeutschen Raum. Von hier aus greifen sie bis nach Sachsen über. Klimatisch bedingte Vorposten der atlantischen Feuchtheiden sind im Freistaat auf die Lausitzer Niederung beschränkt.

Die Bestände sind sehr selten und meist nur kleinflächig ausgeprägt. Sie finden sich in Heidemooren und im Verlandungsbereich von Heideteichen insbesondere der Naturräume Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet, Königsbrück-Ruhlander Heiden und Muskauer Heide. Feuchtheiden gehören nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Biotopen und gelten in Sachsen nach der Roten Liste als stark gefährdet.

Zu den vorrangigen Gefährdungen zählen unter anderem Nährstoffeintrag, Entwässerungsmaßnahmen und Grundwasserabsenkung, Aufforstung sowie zunehmende Vergrasung und Verbuschung infolge der oben genannten Faktoren.

Lebensraumtyp 4010

Fotografie: Glockenheide
Glocken-Heide (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, H. Blümel)
Fotografie: Kreuzotter
Kreuzotter (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, G. Fünfstück)
zurück zum Seitenanfang