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Wiedehopfmonitoring in der Oberlausitz

Altvogel mit Feldgrille an einer Bruthöhle 

Der Wiedehopf zählt bundesweit zu den gefährdeten Vogelarten. Ehemals in strukturreichen, extensiv genutzten und wärmebegünstigten Kulturlandschaften beheimatet, hat er in Sachsen insbesondere die jungen Bergbaufolgelandschaften in der Oberlausitz besiedelt. Da es in der Bergbaufolgelandschaft an Bruthöhlen für den Wiedehopf mangelt, wurden in den vergangenen Jahren künstliche Nisthilfen (hohle Baumstümpfe, Röhren etc.) in die Landschaft eingebracht.

Acht junge Wiedehopfe in einer Bruthöhle 

Das Gemeinschaftsprojekt mit der Nabu-Ortsgruppe Wittichenau und der Biosphärenreservatsverwaltung „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ startete im Jahr 2005 mit den ersten Nisthilfen. Seit 2007 begleitet auch die Vogelschutzwarte Neschwitz das Projekt und seit 2011 ist das Wiedehopfmonitoring inklusive der Betreuung der Nisthilfen fester Bestandteil des Arbeitsprogramms der Vogelschutzwarte Neschwitz (BfUL). Die Wiedhopfbestände im Monitoringgebiet um Lohsa konnten so innerhalb weniger Jahre deutlich erhöht werden. Die Nisthilfen werden jährlich mehrmals nach brütenden Wiedehopfen kontrolliert. Der Bruterfolg wird dokumentiert und die Jungvögel werden beringt. Über die konsequente Beringung der jungen Wiedehopfe können Abwanderung und Austauschbeziehungen zu benachbarten Populationen (z. B. in Brandenburg) nachvollzogen werden.

Die Wiedehopfbestände im Monitoringgebiet haben sich die letzten Jahre wie folgt entwickelt:

Jahr Anzahl der Nisthilfen Anzahl Brutpaare/Reviere
2005 7 2-4
2006 17 6-9
2007 20 13-15
2008 33 19-22
2009 52 20-23
2010 53 21-23
2011 53 11-13
2012 57 5-6
2013 57 13-14
2014 50 9-11
2015 50 10-11
2016 43 13
2017 45 17-19
2018 45 11-15
2019 47 8-9
2020 47 17-19
2021 47 14-15

 

Datentechnische Hinweise zum Wiedehopfmonitoring in der Oberlausitz

Die in einem Jahr im Rahmen des Wiedehopfmonitorings erfassten Vogelbeobachtungen werden von der Vogelschutzwarte Neschwitz in Form von jahrweise aggregierten Revierpunkten (Standorte der Nisthilfen) aufbereitet und zum Jahresende dem LfULG zur Übernahme in die Zentrale Artdatenbank (ZenA) übergeben.

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